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2016

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Astana Pro Team wendet Lizenzentzug ab – Alle Fahrer erleichtert

Das umstrittene Skandalteam Astana konnte den sofortigen Lizenzentzug zwar abwenden, dennoch kam es zu Dopinganschuldigungen bei Twitter durch den neuseeländischen Radprofi Greg Henderson gegen Fabio Aru, einem Topfahrer aus dem kasachischen Rennstall. Der Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali schaltete sich in die Diskussion ein und forderte seinen italienischen Landsmann und Astana Teamkollegen zur Einleitung rechtlicher Schritte. Für den Präsidenten des Radsport-Weltverbandes UCI Brian Cookson war der gescheiterte Versuch, das Team mit den vielen Dopingskandalen aus dem Radsport zu entfernen, eine große Niederlage. Die UCI-Lizenzkommission folgte nicht den Argumenten des Briten und ordnete gegen das Astanateam nur weitere Auflagen an. Damit durfte der Rennstall bei allen großen Rennen weiterhin an den Start gehen.

Astana Pro Team – Unausweichliche Klagen

Bei der Entscheidung der Lizenzkommission gab es moralisch und rechtlich offenbar keine Vereinigung. Der internationale Sportgerichtshof CAS hätte einen möglichen Astana Ausschluss hinnehmen müssen und Klagen von Astana Teammitgliedern gegen die UCI und Lizenzkommission wären unumgänglich gewesen. Der Däne Jakub Fuglsang, bislang ohne jeglichen Dopingverdacht, deutete entsprechende Schritte an, wenn ihm die Arbeitsgrundlage genommen würde. Die neuen vorgelegten Beweise reichten der Lizenzkommission offenbar nicht aus. Cookson verwies auf die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Padua. Diese Ergebnisse brachten 17 aktuelle oder ehemalige Fahrer des Astana Teams mit dem lebenslang gesperrten Dopingarzt Michele Ferrin in Verbindung. Bei der Entscheidung wurden fünf positive Fälle aus dem vergangenen Jahr, zwei vom Pro Tour Team Astana und drei von der Nachwuchsmannschaft der Kasachen, nicht berücksichtigt. Der Teamchef des deutschen Giant-Alpecin-Rennstalls und zugleich Vorsitzender der Profiteams-Vereinigung AIGCP sah eine schwierige Beurteilung, da Details nicht vorhanden waren. Der Lizenzkommission musste vertraut werden. Das Team Astana verpflichtete sich, jegliche auferlegten Maßnahmen zu tragen. Die Wissenschaftler der Universität Lausanne sollten das Team überwachen und ein neues Verfahren einleiten, sobald das Team mehrere der auferlegten Bedingungen missachtet.